Stichwort: Kopfschuppen

Was sind Kopfschuppen und wie kann man sie bekämpfen?

Ständig lösen sich von der Hautoberfläche, so auch von der Kopfhaut, einzelne, mikroskopisch kleine Hornzellen ab. Unter dem Einfluss von Reizeffekten oder Austrocknung kann es jedoch auf mehr oder minder großen Hautflächen zu einer beschleunigten Zellteilung mit unvollständiger Zellreifung kommen. Dadurch sind die einzelnen Hornzellen noch fest miteinander verbunden, wenn sie die Hautoberfläche erreichen und fallen als Klumpen ab, die mit bloßem Auge sichtbar sind. Geschieht dies auf der Kopfhaut, spricht man von Kopfschuppen.

Wodurch entstehen Kopfschuppen?

Liegt die Schuppenbildung an der Trockenheit der Kopfhaut, spricht man von trockenen Kopfschuppen. Diese erscheinen weißlich und sind z.B. die Folge häufiger oder heißer Haarwäsche, zu aggressiver, überdosierter oder unvollständig ausgewaschener Shampoos, der Anwendung von Stylingprodukten oder die Folge von Färben, Dauerwellen und heißem Fönen der Haare.

Häufiger noch sind die fettigen, eher gelblichen Kopfschuppen. Auslöser für diese Schuppenart ist eine veränderte Fettabsonderung der Talgdrüsen und in der Folge eine starke Vermehrung des Hautpilzes Malasszia furfur. Dieser Pilz, der sich von Talg ernährt, gehört zur normalen Hautflora stärker behaarter Hautstellen. Seine Stoffwechselprodukte lösen eine Hautentzündung aus, deren Folge die Schuppen sind.

Weiterhin kommen Kopfschuppen bei Neurodemitis und Schuppenflechte vor.

Was hilft gegen Kopfschuppen?

Trockene Kopfschuppen verschwinden meist bei schonender Kopfhautreinigung, Verzicht auf Stylen, Färben, Dauerwellen und heißes Fönen. Fettige Kopfschuppen werden mit speziellen Kosmetik- oder Arzneishampoos behandelt, die den Pilzorganismus bekämpfen und die Fettbildung der Talgdrüsen normalisieren. Wirkstoffe wie Octopriox, Ketoconazol, Clotrimazol und Zinkpyrithion werden dafür eingesetzt. Bei erkrankungsbedingten Kopfschuppen (z.B. bei Neurodermitis oder Schuppenflechte) muss die Grunderkrankung therapiert werden. Shampoos, die für trockene Kopfhaut geeignet sind, können den Therapieeffekt unterstützen.

Autorin: Dr. Michaela Arens-Corell, Boppard, im Auftrag der Fachgruppe Dermokosmetik der Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.

Stand: November 2009

Zurück zur Stichwortliste