Stichwort:

Hautalterung

Was ist Hautalterung?
Wie alle anderen Organe des Körpers altert auch die Haut. Unter Hautalterung versteht man den allmählichen kumulativen Verlust bestimmter Eigenschaften der jugendlichen Haut, die für Merkmale wie Straffheit, Dehnbarkeit, Elastizität und Pigmentierung verantwortlich sind. Die entscheidenden Veränderungen geschehen dabei in der Lederhaut. Diese Hautschicht besteht hauptsächlich aus Bindegewebszellen, den sogenannten Fibroblasten, und Bindegewebsfasern aus Kollagen und Elastin.

Welche Faktoren sind für die Hautalterung verantwortlich?
Die Alterungsprozesse der Haut sind nicht nur genetisch bedingt (intrinsische Hautalterung), sondern werden vor allem durch die Umwelt und das individuelle Verhalten gefördert (extrinsische Hautalterung). Während die intrinsische Hautalterung nicht beeinflussbar ist, kann auf die extrinsischen Faktoren (Umweltfaktoren wie UV-Licht, chemische Schadstoffe, mechanische Belastung bzw. unsere Lebensweise) durchaus eingewirkt werden. Vor allem die Sonne lässt unsere Haut vorzeitig älter aussehen. Experten schätzen, dass bis zu 80 % aller sichtbaren Hautalterungsprozesse im Gesicht durch ein Zuviel an UV-Strahlung verursacht werden – sei es beim Sonnenbaden am Strand oder im Solarium. UV-Licht lässt freie Radikale entstehen. Da vor allem die UVA-Strahlung tief in die Haut eindringt, erzeugt sie in der Lederhaut freie Radikale. Das führt dort zu den folgenden schädigenden Prozessen:

  • beschleunigtem enzymatischem Abbau von kollagenen und elastischen Fasern durch abbauende Enzyme, sogenannte Matrix-Metalloproteinasen (MMP),
  • Verminderung der kapillaren Durchblutung sowie der Talg- und Schweißdrüsenaktivität sowie
  • Störung der Pigmentproduktion und -verteilung.

Diese Prozesse führen zu einer

  • Abnahme der Hautdicke,
  • Verminderung der Reservoir- und Barrierefunktion und Erhöhung des transepidermalen Wasserverlusts (TEWL),
  • Zunahme der Empfindlichkeit und Verletzbarkeit der Haut,
  • Verminderung der Anzahl und Qualität der elastischen und kollagenen Fasern mit Veränderung der Bindegewebsstruktur und zu
  • Turgorverlust (nachlassender Spannungszustand).

Auf welche Weise verändert sich die Haut, und wie lässt sie sich schützen?
Als Folge der oben beschriebenen Prozesse treten sichtbare und spürbare Alterserscheinungen der Haut auf:

  • Trockenheit, Rauigkeit, Schuppung und Juckreiz,
  • Hautverdünnung („Pergamenthaut“),
  • Falten unterschiedlicher Ausprägung,
  • Gewebeerschlaffung,
  • Volumenverlust und
  • Pigmentunregelmäßigkeiten (z. B. Altersflecken).

Eine kontinuierliche Pflege der Haut mit adäquaten Dermokosmetika und ein vernünftiger Umgang mit potenziell schädigenden Faktoren (z. B. oxidativer Stress durch UV-Exposition oder Rauchen) sind wirksame Maßnahmen gegen eine frühzeitige Hautalterung.

Autorin: Dr. Tatjana Pavicic, München, im Auftrag der Fachgruppe Dermokosmetik der Gesellschaft für Dermopharmazie e. V.

Stand: Januar 2012

Zurück zur Stichwortliste