Stichwort: INCI-Nomenklatur

Was versteht man unter „INCI-Nomenklatur“?

INCI ist die Abkürzung für „International Nomenclature of Cosmetic Ingredients“, auf deutsch Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe. Es ist die international einheitliche Bezeichnung für Inhaltsstoffe kosmetischer Mittel. Das INCI-System ist in der Europäischen Union seit 1997 gesetzlich vorgeschrieben und durch die entsprechenden Ländergesetze umgesetzt. Seit Juli 1998 dürfen Kosmetika in Deutschland nur in Verkehr gebracht werden, wenn die Bestandteile gemäß INCI auf der Verpackung oder, wenn keine Verpackung vorhanden ist, dem Behältnis angegeben werden. Falls der Behälter zu klein ist, müssen die Angaben auf einer Packungsbeilage o. ä. erfolgen. In diesem Fall wird auf der Verpackung in verkürzter Form mit einem speziellen Symbol (einer Hand, die in einem offenen Buch blättert) darauf hingewiesen.

Was beinhaltet die INCI-Deklaration?

Die INCI-Deklaration eines kosmetischen Mittels ist eine vollständige, einheitliche Aufzählung seiner Inhaltsstoffe. Dabei werden die Inhaltsstoffe in abnehmender Reihenfolge ihrer Konzentration aufgelistet. Dies gilt für alle Substanzen, die in Konzentrationen von über 1% eingesetzt werden. Inhaltsstoffe in geringerer Konzentration müssen nicht in der vorgenannten Reihenfolge aufgelistet werden. Am Ende der Aufzählung finden sich die eingesetzten Farbstoffe, die mit einem Color Index (CI) Code angegeben werden. Pflanzliche Inhaltsstoffe werden mit dem aus dem Lateinischen stammenden Gattungs-und Artnamen der jeweiligen Pflanze nach dem schwedischen Naturforscher Carl v. Linnè benannt (gegebenenfalls gefolgt vom verwendeten Pflanzenteil sowie der Art der Zubereitung). Riechstoffe werden als "Parfum" und Aromastoffe als "Aroma" bezeichnet. Seit Herbst 2005 werden zusätzlich 26 als allergisierend geltende Duftstoffe aufgeführt, wenn bestimmte Konzentrationen überschritten werden.

Hierdurch wird es Verbrauchern ermöglicht, Produkte zu meiden, die Inhaltsstoffe enthalten, auf die sie allergisch reagieren. Außerdem wird die medizinische Abklärung von Hautreaktionen nach Anwendung von Kosmetika erleichtert und Apothekern und Medizinern eine geeignete Produktauswahl und Empfehlung bei Kunden und Patienten mit Allergien ermöglicht.

Autoren: Janine Loosley (B.Sc., M.Sc.), München; und Apotheker Hans-Peter Raupach, Schöna, im Auftrag der Fachgruppe Dermokosmetik der Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.

Stand: November 2009

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