Stichwort: Duftstoffallergie

Was ist eine Duftstoffallergie?

Duftstoffe zählen zu den häufigsten Allergenen, d.h. allergieauslösenden Stoffen. Heute ist es fast unmöglich, den Kontakt mit Duft- oder Aromastoffen zu vermeiden.
Die meisten Kosmetika, Zahnpasten, Haarpflegemittel, Reinigungs- und Waschmittel, Weichspüler, aber auch Lebensmittel werden parfümiert - sei es, um den Eigengeruch der Ausgangssubstanzen zu überdecken oder den Produkten eine besondere Attraktivität zu verleihen. Auch die „Beduftung“ von Räumen und die Aromatherapie – beides sehr beliebt in der heutigen Zeit – tragen dazu bei, dass Menschen immer häufiger Duftstoffen ausgesetzt sind.

Wie zeigt sich eine Duftstoffunverträglichkeit?

Die Unverträglichkeit zeigt sich in allergischen Hautreaktionen, den so genannten Kontaktdermatitiden. Besonders häufig betroffen sind Angehörige bestimmter Berufsgruppen, so etwa (zahn)medizinisches und pflegendes Personal, Friseure, Kosmetikerinnen und Reinigungskräfte. Frauen entwickeln häufiger eine Duftstoffallergie als Männer, was wohl auf den vermehrten Gebrauch von Kosmetika zurückzuführen ist. Dass ältere Menschen häufig positiv getestet werden, dürfte auf den oft jahrzehntelangen Gebrauch parfümierter Produkte zurückzuführen zu sein.

Was ist ein Duftstoffmix?

Um den oder die Auslöser einer Kontaktdermatitis zu entdecken, werden Hauttests - so genannte Epikutantests - durchgeführt. Wegen der großen Anzahl der als Duftstoffe eingesetzten Substanzen ist eine Testung aller Einzelsubstanzen nicht möglich. Um die Diagnostik zu vereinfachen, wird üblicherweise mit dem Duftstoffmix I, einer Mischung aus sieben verschiedenen Reinsubstanzen und einem Pflanzenextrakt, getestet. Diese Testmischung wurde 1977 entwickelt und entspricht in ihrer Zusammensetzung nur noch bedingt den heute zur Parfümierung verwendeten Substanzen. Deshalb steht als neuer Epikutantest der Duftstoffmix II zur Verfügung. Die Zusammensetzung der beiden Testmischungen können Sie der nachfolgenden Auflistung entnehmen.

Duftstoffmix I
Duftstoffmix II
Zimtalkohol Lyral
Zimtaldehyd Citral
Isoeugenol Farnesol
Eugenol Citronellol
Hydroxycitronellal AHCA
Geraniol Cumarin
Alpha- Amyl-Zimtaldehyd  
Eichenmoos  

Da die Konzentrationen der im Duftstoffmix I und Duftstoffmix II eingesetzten Substanzen viel höher sind als üblicherweise in Kosmetika verwendet, sind positive Testergebnisse relativ häufig. Anders herum heißt das, dass es nicht unbedingt zu einer Unverträglichkeitsreaktion kommen muss, wenn ein Produkt mit positiv getesteten Inhaltsstoffen verwendet wird.

Um die Zusammensetzung eines Kosmetikprodukts für den Verbraucher transparenter zu gestalten, müssen seit dem Jahr 2003 Parfumstoffe, die eine bestimmte Konzentration übersteigen, namentlich auf der Verpackung in der INCI-Deklaration (internationale Bezeichnungen kosmetischer Inhaltsstoffe) aufgeführt werden. Unterhalb dieser Konzentration können sie unter der Sammelbezeichnung “Parfum“ deklariert werden. Eine Broschüre der 26 am häufigsten eingesetzten Parfumstoffe ist kostenlos über den Industrieverband Körperpflege und Waschmittel (IKW) erhältlich. (www.ikw.org)

Autorin: Apothekerin Ursula Kindl, Baldham, im Auftrag der Fachgruppe Dermokosmetik der Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.

Stand: November 2009

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