Stichwort: Seifenfrei bzw. pH-hautneutral

Was bedeutet seifenfrei bzw. pH-hautneutral?

Diese und ähnliche Bezeichnungen findet man in erster Linie bei flüssigen Hautreinigungsmitteln (Duschgelen) als Hinweis auf einen hauteigenen pH-Wert.

Was bedeutet pH-Wert?

Der pH-Wert ist ein Maß für den Säure- oder Laugengrad einer Lösung. Die Skala reicht von 1?14: 1 = stark sauer (Salzsäure), 7 = neutral (Wasser), 14 = stark alkalisch (Natronlauge).
Blut hat einen pH-Wert von circa 7,4. Der pH-Wert der gesunden Hautoberfläche liegt im schwach sauren Bereich und kann zwischen 4 und 6,5 variieren.

Welche Auswirkungen kann ein alkalisches Hautreinigungsmittel auf die Haut haben?

Der schwach saure physiologische pH-Wert der Haut ist die Voraussetzung für eine gesunde Barrierefunktion der Hornschicht. Er ist mitverantwortlich für den Schutz der Haut vor Austrocknung, dem Eindringen von Schadstoffen und dem Befall durch schädliche Bakterien und Pilze. Vor allem im Winter und bei empfindlicher Haut können alkalische Seifen einen negativen Effekt auf die Barrierefunktion der Hornschicht haben und zu verstärkter Hauttrockenheit führen.

Welche Vorteile hat ein Produkt mit der Bezeichnung „ seifenfrei“, „hautneutraler pH-Wert“ oder einer ähnlichen Auslobung?

Hautreiniger, die auf der Basis synthetischer Waschrohstoffe hergestellt werden, sind sogenannte synthetische Detergenzien, kurz „Syndet“ genannt. Im Gegensatz zu herkömmlichen alkalischen Seifen können sie auf einen hautidentischen pH-Wert eingestellt werden. Diese schwach sauren Hautreinigungsmittel sind für empfindliche und problematische Haut (z. B. trockene Haut und Altershaut vor allem im Winter sowie zu Akne neigender Haut) wesentlich besser geeignet als Seifen.

Gibt es auch hautneutrale Reinigungsprodukte mit einem festen ph-Wert?

Ja, sie werden meist unter der Bezeichnung „seifenfreies Waschstück“ angeboten, stehen allerdings in einer wesentlich kleineren Auswahl zur Verfügung.

Autor: Dr. Bernd Komp, Den Haag (Niederlande), im Auftrag der Fachgruppe Dermokosmetik der Gesellschaft für Dermopharmazie e. V.

Stand: Juli 2011

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